Schwester Antje

Wiedersehensfreude nach 25 Jahren... mit Schwester Antje von der Intensivstation (15. Oktober 2019 - Klinikum Esslingen am Neckar)

Meine Rückkehr an diesen Ort, wo ich den Blick in eine andere Dimension werfen durfte, hat mir sehr viele emotionale Momente beschert. Einen davon auf der Intensivstation. Die Schwester, die mir freudestrahlend und mit einer entwaffnenden Herzlichkeit entgegen kam, begrüßte mich wie eine „alte Bekannte.“ Bestimmt war sie ein wenig enttäuscht, dass ich mich nicht an sie erinnern konnte. Auch die Fotos von ihr und dem damaligen Kollegenteam vermochten meiner Erinnerung nicht so recht auf die Sprünge zu helfen. Nachdem wir uns dann ein paar Minuten unterhalten hatten, erkannte ich zumindest die Stimme. In der Phase des „Zurückkommens“ habe ich damals nicht viel visualisiert, aber auf Stimmen gehört und sie zugeordnet. Und diese Stimme war mir sehr vertraut, während der vielen Tage und Nächte, als sich Schwester Antje um mein Wohlergehen bemühte. Die Begegnung mit ihr gehört zweifellos zu den ganz besonderen Momenten und gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten, die mir meine Lesereise beschert hat. 

Auch Assistenzarzt Dr. Hartmut Sauer nahm sich die Zeit, mir möglichst viel über die Kollegen, die sich damals rund um die Uhr um mich gekümmert hatten, zu erzählen. 

Zwei Tage später konnte ich auch noch der Abteilung für Innere Medizin einen Besuch abstatten, in Begleitung von Anja Dietze, die meine Veranstaltung organisiert hatte. Ich weiß, es klingt unwahrscheinlich, aber sogar die Handläufe an der Wand waren mir noch vertraut. Auch das Zimmer habe ich relativ zielstrebig angesteuert, es war nicht schwierig. Der Blick in den Garten, unzählige Male, er hat sich in mir eingebrannt. Auch diese Rückkehr in ein Stück Vergangenheit hat mich tief berührt und mit Emotionen konfrontiert, die ich ausschließlich mit mir auszumachen hatte.