Seelenfrieden...

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Ja, ich habe es angenommen und meinen inneren Frieden gefunden, ich kann mit dem Verlust um dich jetzt umgehen.

Der Besuch an deinem Grab war wichtig, das hat mir unheimlich geholfen. Es klingt merkwürdig, ich weiß, aber ich habe eine wohltuende Ruhe empfunden, auf dieser kleinen Bank, den Blick auf deine letzte, irdische Ruhestätte gerichtet. Ich habe dem Schweigen gelauscht und mich der Stille hingegeben, die Friedhöfe ausmacht. Und nein, ich war nicht traurig, obgleich ich die Schwere auf meinem Herzen gespürt habe.

Traurig sein war nicht dein Ding, du warst ein fröhlicher, zumeist ausgeglichener Mensch. Zumindest durfte ich dich so kennenlernen. Positiv denkend, wenn gleich nicht mit dem hoffnungslosen Optimismus versehen, der mir anhaftet. Du brauchtest ein wenig länger, um die Geschehnisse so distanzlos zu betrachten, wie ich. An unseren Dialog über die Schutzpatrone erinnere ich mich so genau, als wäre es gestern gewesen. Das Thema hatte dein Interesse geweckt. Du warst lediglich überrascht, wie schnell ich dir den Namen des Patrons der Seelenverwandten nannte, mehr auch nicht. “Wer so einen guten Draht zum Puppenspieler hat, der tut sich natürlich auch mit den Schutzpatronen nicht schwer.” Kurz und knapp, aber herzlich, alles mit der entsprechenden Brise Humor versehen, genau so habe ich dich wahrgenommen.

Ach ja, der Puppenspieler, mit ihm hast du dich lange auseinandergesetzt. Ich bezeichne ihn manchmal so, ihn, der die Regie in unserem Leben führt, die Fäden in seinen Händen hält und sie so zusammen fügt, wie er es für richtig erachtet. Irgendwann hast du ihn nicht mehr in Frage gestellt und sogar Gefallen an ihm gefunden. Ich denke, es war der Moment, als du dir der Mission bewusst geworden bist, der wir uns gemeinsam widmen wollten. Botschafter sein, unsere Stimmen für all jene erheben, die verstummt sind. Den Fokus auf jene Klientel zu richten, die im unüberschaubar gewordenen Dschungel des Gesundheitssystems unterzugehen drohten. Wir waren bereit. Der Weg war geebnet, die Weichen gestellt - aber dann hast du ein anderes Signal empfangen.

Es gibt Momente im Leben, in denen sich das Herz öffnet und wir plötzlich eine tiefe Verbindung zu allem erfahren. “Selektives Sehen” nennt man dieses Sehen mit dem Herzen. Für diese Wahrnehmung bin ich sehr dankbar. Genau so, wie für die Erkenntnis, dass Engel kommen, wenn man sie braucht. Nur schade, dass sie nicht bleiben können!

Farewell, Kai Uwe…

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