Systemrelevanz

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Um ehrlich zu sein, ich hatte andere Gedanken, die ich zum Beginn der Adventszeit mit dir teilen wollte. Aber fast täglich stolpere ich über diesen Begriff, den ich so langsam als Unwort des Jahres küren würde. Er spaltet die Geister und die Gesellschaft. Wir fangen an, Menschen und deren Wirken als unentbehrlich und schützenswert, bzw. unbedeutend und verzichtbar, einzustufen.

Wer vermag es sich anzumaßen, die Messlatte der Wertschätzung derart beliebig anzulegen? Individuen, gemäß ihrer ureigensten Fähigkeiten, als verzicht- bzw. unverzichtbar zu kategorisieren. Handeln so vielleicht Menschen, die sich selbst überschätzen und ein wenig zu sehr beweihräuchern…? Ein Schelm, der Böses dabei denkt…!

Ja, ich bin davon überzeugt, dass Menschen, die mit ihren Fähigkeiten und Begabungen, ihrem geistigen Eigentum und ihren Vorstellungen von Werten, die Kunst- und Kulturlandschaft beleben und aufwerten, unentbehrlich und damit systemrelevant sind. Eine Gemeinschaft ist nicht in „systemrelevant“ oder „nicht systemrelevant“ einzustufen. Denn was wären die einen ohne die anderen?

Kein Online-Seminar, Online-Workshop, Podcast, Webinar oder Streaming kann die Präsenz von Menschen dauerhaft ersetzen. Ein Händedruck per Mausklick kommt nicht an. Der Applaus, der dem Brot des Künstlers angehört, geht in der virtuellen Welt unter. Das Gefühl, womit sich ein Raum erfüllt, in dem Menschen sich schweigend auf eine Reise mitnehmen lassen, verschwindet in der Welt von Social Media.

Menschen brauchen Menschen. Diese Worte sagte vor langer Zeit ein Mann zu mir, der sich mühevoll und beschwerlich auf die Sonnenseite des Lebens zurück kämpfen musste. Ich habe sie nie mehr vergessen. Und in Zeiten, wie wir sie momentan erleben, gewinnen sie eine gänzlich neue Bedeutung für mich.

Wie denkst du über dieses Thema? Ich würde mich freuen, wenn du mich an deinen Gedanken teilhaben lässt.

In diesem Sinne wünsche ich dir harmonische Adventstage. Angereichert mit Gedanken, die sich dieser Zeit als würdig erweisen.

 

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Gedanken über den Sinn von Weihnachten

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"Bei meinem nächsten Besuch bringe ich ihn mit..."