Was Schreiben mit mir macht...
Schreiben ist so ein unglaublich spannender Prozess, weil es so viel mit mir macht.
An manchen Tagen nehme ich das ganz bewusst wahr, wie sich beispielsweise meine Gefühlslage verändert, wenn ich etwas niederschreibe, das mich innerlich stark berührt oder auf eine Reise in die Vergangenheit mit nimmt. So wie gestern. Als ich eine Begegnung, die mir unsagbar viel bedeutet, noch einmal ganz lebendig in meine Erinnerung zurück geholt habe. Ganz bewusst, um sie so authentisch und wortgetreu wie nur möglich widerzugeben. Das ist mir ganz wichtig, denn je realer ein Gespräch, ein verbaler Austausch zwischen zwei Menschen erzählt wird, desto mehr nimmt sich die Leserin oder der Leser als Teil der Geschichte wahr und findet sich darin wieder. Das ist ein sehr wesentlicher Aspekt.
Autor*innen sind selbst ja auch Leser*innen und als dieselbe ist es mir wichtig, dass ich mich in einer Geschichte wiederfinde. Vor allem wenn es sich um eine Story handelt, deren Inhalt und Protagonisten mir vertraut sind. Bei meinem aktuellen Werk verhält es sich genau so. Eine Fortsetzung ist genau genommen eine Folgeerzählung, die übergangslos an das Erstlingswerk anknüpft. Im Idealfall vermittelt es der Leserin oder dem Leser das Gefühl, eine Seite umgeschlagen und ein neues Kapitel begonnen zu haben. Und schon ist sie oder er wieder mittendrin und findet sich im vertraut chaotischen Abenteuer wieder.
So stelle zumindest ich mir den perfekten Übergang in einen “Teil 2” vor. Aber nicht nur als Leserin. Ob mir das als Autorin auch gelingt? Ja, ich denke schon. Die Anforderungen, die ich an andere Autor*innen stelle, denen möchte ich verständlicherweise selbst auch gerecht werden. Andernfalls würde mir das Schreiben vermutlich keine Freude mehr bereiten.
Welche Erwartungen trägst du in dir, wenn du einen zweiten Band oder die Fortsetzung einer Geschichte liest? Lässt du es mich wissen? Vielleicht kann ich ja den einen oder anderen Gedanken in meinen Schreibprozess mit eingliedern. Das wäre doch schön.