Seelenverwandte...
Ich hatte niemals vor, über dieses Thema auch nur einen Satz zu schreiben. Und nun tue ich es doch.
Vielleicht lehne ich mich etwas weit aus dem Fenster, wenn ich diesen Punkt anspreche und vertiefe, schon möglich. Andererseits vertrete ich die Meinung, es wäre feige ihn zu umgehen. Der Übergang dazu ist längst geschaffen, er hat sich quasi von alleine ergeben. Die beiden letzten Beiträge haben den Weg dazu geebnet.
Ich möchte ein wenig ausholen und gestehen, dass mir die Bezeichnung “Seelenverwandte” zwar ein Begriff war, den ich auch des Öfteren gehört habe, aber offen gestanden, konnte ich recht wenig damit anfangen. Wie definiert sich seelenverwandt? Die Antwort darauf erhielt ich im Oktober vergangenen Jahres. Und ich nehme mir die Freiheit, es an dieser Stelle genau so wiederzugeben, wie ich es empfunden und wahrgenommen habe: Seelenverwandte müssen sich nicht vorstellen, wenn sie einander begegnen - sie spüren es. Da ist diese Verbindung, die basiert auf einer völlig anderen Ebene, als du und ich es von Begegnungen mit anderen Menschen kennen. Hier bedarf es weder Worte noch Erklärungen, auch Fragen sind überflüssig, weil beide die Antwort kennen. Diese existenzielle Einzigartigkeit findet ihren Ursprung irgendwo tief im Inneren. Dort, wo es keinem Verstand und keiner Vernunft bedarf, wo Logik und Gewissen getrost ausgeblendet werden dürfen, um dem Seelenleben etwas mehr Platz zu gewähren.
Das sind große Worte, ich weiß. Diese Erkenntnis verdanke ich einer sehr weisen Frau, die auf diesem Gebiet über wertvolle Erfahrungswerte und ein umfangreiches Wissen verfügt. Wenn du bedenkst, dass jeder Mensch fünf Seelenverwandte besitzt, aber die Chance, auch nur einem von ihnen im Laufe deines Erdendaseins zu begegnen, äußerst gering ist, dann wird dir auch bewusst, welch besonderes - vermutlich einmaliges - Geschenk so eine Begegnung ist. Du kannst dir vorstellen, dass du den Kontakt zu diesem Menschen aufrecht erhalten und ihn in diesem Dasein auf keinen Fall mehr verlieren möchtest. Aber leider ist das Leben kein Wunschkonzert.
Trotzdem - oder gerade deshalb - ist es mir ungeheuer wichtig, in diesem Zusammenhang auf einen ganz wesentlichen Aspekt zu verweisen: Seelenverwandt bedeutet keinesfalls füreinander bestimmt zu sein! Es besagt lediglich, dass diese Menschen eine ganz besondere Verbindung zueinander haben, die sich mit Worten nur schwer erklären lässt. Ich wage zu behaupten, die Voraussetzung, an derartige Verbindungen zu glauben und Geschehnisse, die jenseits unserer bloßen Vorstellungskraft liegen, anzunehmen und diese auch zu zulassen, sollte dabei gegeben sein. Ohne diese Bereitschaft, die Zweifels ohne ein wenig Mut erfordert, ist es äußerst schwer, ein solches Gedankengut aufzunehmen und daraus wirklich etwas Positives für sich zu gewinnen. Für mich persönlich stellt dies eine so tiefgehende Erfahrung dar, die ich in ihrer ganzen Bedeutsamkeit leben darf.
Ich könnte noch vieles darüber schreiben, weil ich Verbindungen auf Seelenebene so faszinierend finde. Aber vielleicht hat sich für dich daraus auch eine Frage ergeben, auf die du gerne eine Antwort hättest. Dann frag mich bitte unbedingt, ich tausche mich so gerne über dieses Thema aus.
Nächsten Sonntag schließe ich diese Blogbeitrag-Reihe mit einer letzten Publikums-Frage ab. Sie ist nicht besonders romantisch, aber sehr zeitgemäß, deshalb möchte ich meine Meinung und die entsprechende Antwort abschließend öffentlich dazu abgeben. Sei gespannt, ich glaube, es spricht auch dich an.