„Was bekommt der Koma-Patient mit?“
Schön, dass du wieder mit dabei bist.
Auch die Antwort auf diese Frage lässt sich nicht generell auf jeden Koma-Patienten übertragen. Sowohl die Intensität des Tiefschlafs als das individuelle Erinnerungsvermögen danach spielen eine Rolle. Bei mir beziehen sich sämtliche Erinnerungen auf das Erlebte in meiner Zwischenwelt. Die Namen der Menschen, mit denen ich mich beschäftigt habe, Tiere, ein Freund- und Feind-Bild, all das ist abrufbar.
Was sich hingegen in der realen Welt zugetragen hat, sprich im Krankenzimmer und an meinem Bett – hier existiert rein gar nichts. Ich weiß, es klingt surreal, aber ich erinnere mich an keinen einzigen Menschen, der in dieser langen Zeit an meinem Bett gestanden hat. Mich gestreichelt oder meine Hand gehalten hat, mich vielleicht auch seine Liebe und Traurigkeit hat spüren lassen.
Mein Unterbewusstsein war da schon aufmerksamer. Das weiß ich aber nur aus den Erzählungen meines damaligen Krankenpflegers. Vor allem in der Entwöhnungsphase des Beatmungsgerätes, da war es wohl ganz auffallend. Als ich zwischen Unruhezuständen und depressiven Phasen schwankte. Sobald jemand meine Hand gehalten oder mit mir gesprochen hat, wurde ich schlagartig ruhig und entspannte mich. Ja, unser Unterbewusstsein ist so viel mächtiger als wir glauben. Darüber erzähle ich dir demnächst auch noch etwas Interessantes. In meinem nächsten Beitrag möchte ich dir einen kleinen Tipp geben, der ausnahmsweise für alle Koma-Patienten gleichermaßen gilt – allen voran den Wachkoma-Patienten.
Es geht um die Frage: „Wie verhalte ich mich in Gegenwart des Koma-Patienten?“
Ich freue mich, wenn du auch dann wieder dabei bist.
Habe ich etwas vergessen, eine Frage, die dich vielleicht beschäftigt? Oder hast du Anregungen für mich, eventuell auch eigene Erfahrungswerte? Dann lass es mich wissen…