„Wie verhalte ich mich in Gegenwart des Koma-Patienten?“
Hallo… ich freue mich, dich heute wieder ein wenig an meiner Vergangenheit teilhaben zu lassen…
Bei dieser Frage maße ich mir an zu sagen, dass hier keinerlei Unterschiede gemacht werden sollten. Das beziehe ich auf alle Patienten, sowohl im künstlich versetzten Tiefschlaf, im Koma oder Wachkoma-Zustand. Ebenso wenig spielt es eine Rolle, wer ihr Gegenüber ist. Ob es sich um einen Arzt oder eine Pflegekraft, einen Angehörigen oder Freund handelt. Am Bett oder im Kontakt mit dem Koma-Patienten sollte eines immer beherzigt werden: Ich spreche mit, aber niemals über den Betroffenen! Das hat einerseits mit Ethik und Respekt zu tun – wir sollten uns immer darüber bewusst sein, auch wenn der Koma-Patient in diesem Augenblick eine andere Wahrnehmung hat als wir - er ist und bleibt ein Mensch. Ein Mensch, der gerade in diesem Ausnahmezustand unserer Zuneigung und Empathie bedarf.
Andererseits wissen wir nicht ob und was der Betroffene, von dem was wir sagen, realisiert. Man sollte ihm deshalb niemals das Gefühl vermitteln, er würde gar nicht mehr unter uns weilen. Mir ist schon klar, dass die Umsetzung nicht immer leicht fällt, besonders dann, wenn das Koma über mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre andauert.
Trotzdem wissen wir von ehemaligen Koma-Patienten, die auch nach verhältnismäßig langer „Auszeit“ den Weg zurück gefunden haben und zum Teil sogar ohne dauerhafte Folgeschäden geblieben sind. Wer weiß, vielleicht bin ich ja deshalb so ein positiv denkender Mensch und davon überzeugt – die Hoffnung stirbt immer zuletzt!
Wenn du wissen möchtest was ich zu der Frage, „Wie spüre ich, ob mich der Koma-Patient wahrnimmt?“, zu sagen habe, lade ich dich – und natürlich auch deine Freunde – wieder ganz herzlich zu mir ein.
Dann bis zum Sonntagabend, ich freue mich auf dich und deine Gedanken…