„Wie spüre ich, ob mich der Koma-Patient wahrnimmt?“

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Zunächst einmal möchte ich betonen, dass der Umgang mit einem Koma-Patienten für alle Personen in seinem Umfeld eine wirklich große Herausforderung darstellt. Nicht zuletzt aufgrund der permanent wiederkehrenden Frage, die vor allem Nahestehende bewegt: Bemerkt der Betroffene, dass ich gerade mit ihm spreche? Nimmt er meine Stimme wahr, fühlt er die Berührung meiner Hand…?

Diese Frage kann niemand mit hundertprozentiger Sicherheit beantworten. Aber es gibt ein paar Merkmale, kleine Zeichen, die darauf schließen lassen, dass der Koma-Patient etwas wahrnimmt. Sofern es ihm möglich ist, wird er der Aufforderung oder Bitte, irgendein Zeichen zu geben, dass er dich versteht, nachkommen. Das kann in Form eines leichten Händedrucks, einer Bewegung, eines Lidschlages oder ähnlichem passieren. Die Voraussetzung ist aber, der Patient ist dazu überhaupt in der Lage. Dem schließt sich eine weitere Frage an: Gibt es überhaupt ein Merkmal an dem abzuleiten ist, dass der Betroffene mich wahrnimmt, sich aber nicht artikulieren kann…?

Ich denke schon. Bemerkst du eine Träne - oder auch mehrere – ist das ein untrügliches Zeichen, dass der Koma- oder auch Wachkoma-Patient etwas wahrnimmt. In diesem Zustand können Tränen nicht kontrolliert und somit auch nicht zurückgehalten werden.

Diese Situation ist für Nahestehende sicher nicht leicht auszuhalten. Zu wissen, der Betroffene nimmt mich wahr, versteht mich vielleicht sogar, aber er kann es mir nicht vermitteln. Ich möchte aber auch gleich hinzufügen, dass bei weitem nicht jeder Koma-Patient so reagiert. Einige ja, viele reagieren überhaupt nicht. Auch bei mir blieben diese Merkmale aus, natürlich, ich war ja, wie schon erwähnt, in meiner Zwischenwelt. Nur das Unterbewusstsein, das konnte ich wohl nicht zu hundert Prozent dorthin mitnehmen…

So langsam ist es an der Zeit, unserem Unterbewusstsein etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das mache ich. Aber zuvor widme ich mich noch einer Frage, die meinen Erfahrungen zufolge sehr viele Menschen bewegt und interessiert: „Wie stelle ich mir die Welt des Koma-Patienten vor?“  

Ein paar Gedanken und Einblicke dazu am Sonntagabend…

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„Wie stelle ich mir die Welt des Koma-Patienten vor?“

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„Wie verhalte ich mich in Gegenwart des Koma-Patienten?“